Donnerstag, 21. Dezember 2017

Giolitti in Rom


Eisdielencheck im Außeneinsatz:

Weit weg mitten in der historischen Altstadt in Rom befindet sich das Giolitti-Eiscafé. Wenn die Süddeutsche richtig liegt, dann soll es sich um eine der ältesten Bars der Stadt handeln. Wikipedia nennt das Stammhaus in der Via Uffici del Vicario 40, in der Nähe des Pantheon und des italienischen Parlaments „eine der bekanntesten Eisdielen der Welt“.

Das mag stimmen, denn die Qualität der dargebotenen Süßwaren ist über alle Zweifel erhaben. Die Familie Giolitti hat in all der Zeit nie die Kontrolle über die Produktion und die Rezepte aus der Hand gegeben und dafür gesorgt, dass das Eis einfach äußerst schmackhaft und cremig ist.

Ich mag mir nicht vorstellen, was in der Hauptsaison dort los ist. Ein ausgefuchstes System aus einem behördenmäßigen Wartemärkchenautomat und einer Vorabzahlung ist Beleg dafür, dass die begehrte Eismasse im Sommer möglichst zügig an die wartenden Konsumenten ausgegeben werden muss.

Die jetzt im Winter ist der Betrieb angenehm ruhig und gelassen. Die saisonbedingt eher mittelmäßig große Auswahl kann nicht verhindern, dass die Geschmacks-Bestnote fällig wird: ★★★★★. Im Sommer sollen über 100 Sorten im Angebot sein.

Bei einer Reise durch Italien wird deutlich, dass wir in Deutschland bei den Eispreisen ziemlich günstig wegkommen. Rom macht da keine Ausnahme. Hinzu kommt, dass durch die Spachteltechnik die tatsächlich zugeteilte Eismenge im Becher oder in der Waffel immer auch ein wenig von der Tagsform der Servicekraft abhängig ist. Auch unter Berücksichtigung der Qualität sind 2,50 für eine kleine Eisportion im Vergleich recht teuer: ★★.

Die ewige Stadt bietet unglaublich viel für jeden Geschmack. Kunst, Kultur, Unterhaltung, oder einfach die italienische Lebensart sind immer eine Reise wert. Neben dem Petersdom und der Vatikanstadt ist auch die Altstadt UNESCO-Weltkulturerbe. Das Eiscafé ist sehr hübsch und bietet neben reichlich Tradition innen und außen einige Sitzplätze. Die zentrale Lage ist ideal, um das Eisessen ins Besuchsprogramm zu integrieren. OK, Parkplätze sind nur für äußerst nervenstarke Autofahrer vorhanden, die sehr schnell einparken können. Insgesamt schrammt die Lagebewertung für Rom-Verhältnisse knapp an der Bestnote vorbei: ★★★★.

Fazit: Das Giolitti gehört einfach zu Rom wie die Sixtinische Kapelle und das Colosseum.


Probiertipp: Pistazie und Schokolade.
   






Mittwoch, 21. Juni 2017

Herrtotti Eis Manufaktur in Düsseldorf Bilk

Heute, am längsten Tag des Jahres ist Sommerbeginn und der optimale Zeitpunkt für einen Eisdielencheck. Diesmal wieder in Düsselorf.

Rund um den Bahnhof in Bilk hat sich eine Menge getan. Allein schon durch die Existenz der Bilker Arkaden ist hier stets eine Menge los. Wenn erst einmal alle Bauarbeiten beendet sind, könnte es sogar richtig nett werden.

Geschmacklich sorgt der Inhaber Torsten Lode für richtig gute Qualität, die vor allem bei den Premium-Sorten Pistazie und Mandel zum Ausdruck kommt. Ohne künstliche Zusätze wie Aromen oder Farbstoffe, Gluten und Ei wird ein cremiges und sehr leckeres Geschmackserlebnis geboten. Die Auswahl ist allerding sehr begrenzt und die kleinste der bisherigen Eisdielenchecks. Trotzdem reicht es für ★★★★.

Preislich liegt das ordentlich bemessene Bällchen mit 1,10 EUR im Düsseldorf-Durchschnitt. Leider muss für die genannten Premium-Sorten einen Topzuschlag gezahlt werden (1,50 EUR/Kugel):★★★.

Herrtotti ist innen nett und modern ausgestattet. Die Sitzplätze innen erhalten von außen wenig Unterstützung. Direkt an der Hauptstraße gibt es Verkehrsgewühl, eine Bank und zwei Holzkisten. Ein nicht wirklich angenehmes Ambiente. Der Bilker Bahnhof und die direkt vor der Tür haltenden Straßenbahnlinien bedeuten eine 1A-Anbindung an den ÖPNV. Parkplätze für Autofahrer sind zwar vorhanden, frei und verfügbar sind sie allerdings fast nie. Mehr als ★★ kann ich für die Lage nicht geben. Immerhin lässt sich eine Shoppingtour in den Arcaden gut durch Eisessen abrunden.

Fazit: Kleine Auswahl mit großer Qualität.

Probiertipp: Mandel, Pistazie und Mango.







Donnerstag, 1. Juni 2017

Eiscafé Amarena in Haan

Die Gartenstadt Haan liegt etwa in der Mitte zwischen der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens und Wuppertal und kann mit ein wenig gutem Willen schon dem Bergischen Land zugeordnet werden.

Mitten in der Innenstadt befindet das klassische Eiscafé. Eine reichhaltige Speiseeisauswahl, lecker und gut zieht an dem heutigen Sommertag zahlreiche Besucher an. Alle Außenplätze auch einige Plätze im Innenraum sind belegt. Die hohe Nachfrage ist berechtigt. Das Eis schmeckt ausgewogen und überwiegend sehr lecker. Nach meinem Geschmack sind allerdings nicht alle Sorten gleich gut. Das Erdbeereis und auch Walnuss haben mich nicht so überzeugt. Dafür waren Joghurt und Stracciatella umso besser. Die Schwankungen sind verantwortlich dafür, dass insgesamt ★★★★ gerechtfertigt sind. Bei gezielter Auswahl lässt sich aber auch spielend ein 5-Sterne-Becher zusammenstellen.

Beim Preis hat sich das Amarena im Blog die Spitzenposition erarbeitet. Eine mittelgroße Kugel kostet nur 70 ct. Lediglich für Pistazie gibt es einen Aufpreis. Die äußerst fairen Preise machen die Eisdiele auch für die Großfamilie bezahlbar ★★★★★.

Das Amarena liegt zentral in der Fußgängerzone, die im Vergleich zur Großstadt eher beschaulich wirkt. Die Einrichtung bietet wenig Überraschendes, nett ist allerdings der Außenbereich, der zahlreiche Sitzplätze unter Sonnenschirmen bietet. Parkplätze gibt es reichlich in unmittelbarer Nähe. Guter Durchschnitt mit ★★★.

Fazit: gute Qualität zum kleinen Preis.

Probiertipp: Stracciatella und Joghurt

 
 




Samstag, 27. Mai 2017

Das Eisfeld in Köln Ehrenfeld

Die Domstadt bietet ihren Bewohnern und Besuchern eine wunderbare Auswahl an Eisproduzenten. Und das nicht nur in der Südstadt. Seit dem 16. August 2015 ist das Eisfeld in Ehrenfeld mit dabei. Neben der obligatorischen und namensgebenden Eiscreme gibt es auch 1a Kaffee, Müsli, Paninis, Kuchen und Waffeln.

Die drei Inhaberinnen sorgen mit viel Sorgfalt und Liebe dafür, dass besonders gute Qualität ohne künstliche Zusatzstoffe, Aromen und Geschmacksverstärker in den Eisbecher und ins Hörnchen gelangt, ohne dass es langweilig wird. Die Auswahl ist mengenmäßig zwar übersichtlich, dafür gibt neben den Klassikern auch ausgefallene Sorten, die ich so noch nie gegessen habe. Das Eis selbst ist episch: cremig, geschmacksstark, nicht zu süß und bei allen Sorten, die ich probiert habe, einmalig lecker. Das Fruchteis verdient besondere Erwähnung! Bestnote? Bestnote! ★★★★★.

Preislich hält sich das Eisfeld im guten Mittelfeld auf. 1,10 EUR pro Kugel im Straßenverkauf ist mittlerweile schon einigermaßen günstig, zumal die Kugeln recht ordentlich bemessen sind. Für Pistazie gibt es einen Topzuschlag (1,50 EUR/Kugel), der sich aber absolut lohnt. Insgesamt gebe ich für die Preisgestaltung ★★★.

Die Einrichtung des Ladens bewegt sich weit weg vom üblichen Allerlei und zeugt von viel Liebe im Detail. Was mir besonders gefällt, ist die einheitliche Handschrift. Alles wirkt aus einem Guß, ob es nun die handbeschriebenen Tafeln und Schilder, die Tische und Stühle, die Kinderspielecke oder viele andere kleine Details betrifft. Neben den Plätzen im Innenraum gibt es seit kurzem auch Sitzplätze draußen vor der Tür. Gut so. Parken ist allerdings Glückssache, so dass die Anreise mit der Bahn oder dem Zweirad angezeigt ist.

Das Eisfeld liegt am Bahnhof Ehrenfeld an einer verkehrsmäßig ruhigieren Ecke. Ehrenfeld steht zu Recht für Wandmalereien, Graffiti, Kunst und Kreativität. Mir gefällt das. Direkt vor der Eisdiele auf dem Platz sind zusätzlich reichlich Sitzgelegenheiten vorhanden, die dazu einladen, dass Real-Live-Kleinkino anzusehen: ★★★★.

Fazit: Schön, dass Eis immer wieder neu daherkommt. Danke Eisfeld! 

Probiertipp: Pistazie, Kiwi und Heidelbeer-Sauerrahm.